Ein Wochenende unter den Kameratestern

Nikon D3300 - Fujifilm X10 - Canon 700D - Pentax K30

Fujifilm X10 ist eine hochwertige Kompaktkamera mit einem kleinen 8,8 x 6,6mm großen Sensor und 12 Mio. Pixeln, die 2011 zu einem Preis von 530 Euro auf den Markt kam, 2014 aber nur noch im Internethandel für derzeit 330 Euro zu erwerben ist, weil sie bereits durch ihre Nachfolgerin X20, die mit marginalen Neuerungen aufwartet, beim Einzelhandel ersetzt wurde.

 

Pentax brachte im Juli 2012 für 759 Euro (inkl. Kit-Objektiv 18-55mm) eine digitale Spiegelreflexkamera auf den Markt, die selbst für den damaligen Preis bereits den Top-Modellen in dem Segment das Fürchten lehrte. Klein, hochwertig, wetter-, staub- und frostresistent sowie umfanfreichste Einstellmöglichkeiten, die sich nicht zuletzt durch die 2 Rändelräder auffallend von der Konkurrenz abhob. Heute ist die Pentax K30 inkl. Objektiv für 459 Euro erhältlich und hat nichts von ihrer exponierten Stellung verloren. Sie arbeitet mit einem APS-C-Sensor, auf dessen Fläche von 23,6 x 15,7 mm rund 16 Mio Pixel untergebracht sind.

 

Vom Marktführer Canon steht mir die Canon EOS 700D zur Verfügung, die, wie die Pentax, über einen APS-C-Sensor verfügt, der aber etwas kleiner ist als die der Konkurrenz von Pentax und Nikon und so nur eine Fläche von 22,3 x 14,9 mm aufweist und darauf 18 Mio Pixel unterbringt. Seit April 2013 ist Canon nun mit einer Spiegelreflexkamera am Markt, die ein klappbares Touchscreen zu den herausragenden Merkmalen zählen kann. Für die einen mag es eine Spielerei sein, für mich ist es eine gute Möglichkeit schnell Parameter zu ändern und aus noch ungewöhnlicheren Perspektiven fotografieren zu können. Durchaus ein Ausstattungsmerkmal, auf das ich ungerne verzichten wollen würde. 579 Euro muss ein Kunde für Kamera plus Kit-Objektiv bezahlen und damit nicht viel weniger als noch vor einem Jahr.

 

Last but not least steht mir auch noch ein Modell des direkten Konkurrenten von Canon zur Verfügung: Nikons Einsteiger DSLR, die Nikon D3300. Diese DSLR ist die jüngste im Feld, seit Februar im Handel und derzeit für knapp unter 500 Euro zu haben. Aussergewöhnlich bei ihr ist die Sensortechnologie. Am 23,6 x 15,8 mm großen und mit 24 Megapixeln bestückten Sensor fehlt nämlich der Tiefpassfilter, der in der Vergangenheit dafür sorgte, unerwünschte optische Phänomene zu verhindern, z.B. Moires, die durch kleinste regelmäßige Muster hervorgerufen werden können. Allerdings ging das in der Vergangenheit zu Lasten der Bildschärfe und so verbaut Nikon erstmals die Technologie in ein Einsteigermodell, die bislang nur den Topmodellen D800E, D810 und D7100 vorbehalten war. Übrigens hat auch Pentax' Flagschiff, die K3, keinen Tiefpassfilter mehr und auch der legendäre X-TRANS-Sensor der Fuji-Topmodelle weisst diese Besonderheit auf. Eben auch aus diesem Grund war mir ein Test persönlich wichtig. Ich wollte mal sehen, was denn dran ist am Weglassen vom Tiefpassfilter und dem Hochschrauben der Pixelzahlen etc.

 

Also, zufällig hatte ich die Tage plötzlich diese 4 Kameras im Besitz, was mich Richtung Wochenende dazu verleitete, auch mal einen Test durchzuführen. Dass sich das als gar nicht so einfach erweisen sollte, stellte ich am ersten Tag fest. Es fing schon damit an, 4 Kameras und ein Stativ durch die Gegend tragen zu müssen. Das Stativ vor dem ausgewählten Motiv aufgestellt, wurde mir schnell klar, dass die Kameras vorm Auslösen identische Parameter haben sollten, um eine wenigstens einigermaßen gute Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Da ich unter freiem Himmel umherexperimentieren wollte, musste ich feststellen, dass sich Lichtverhältnisse schneller ändern, als ich Kameras einstellen und eine mit der anderen am Stativ austauschen konnte.

Nach ein paar unfreiwilligen Übungen kam so langsam Routine ins Spiel. Beim ersten Durchgang produzierte die Canon reihenweise schlechte Bilder und die Pentax fokusierte sich in einem recht dunklen Tunnel einen Wolf. Ursache für beides waren ungünstige Voreinstellungen. Die Canon kam nicht damit zurecht, dass sie mit der automatischen Fokusfunktion unter Zuhilfenahme sämtlicher 9 Kreuzsensoren alles mögliche scharfstellte nur nicht das, auf was ich es abgesehen hatte. Die Pentax war voreingestellt auf Integralbelichtungsmessung. Im Tunnel funktionierte bei der aber nur die Spotmessung. Selbst die Mehrfeldmessung führte unweigerlich zu nicht enden wollenden Scharfstellorgien des Objektivs.

 

Also Take2. Bei der Canon hattet ich - genauso wie bei jetzt allen anderen Kameras - die Fokusierung auf den mittleren Fokuspunkt gelegt und bei der Pentax die Spotmessung eingestellt. Allerdings waren Motiv 1, 2 und 3 schon wieder verhauen, weil ich bei 2 der Kameras noch einen andern Bildstil vom Vortag eingespeichert hatte und bei Motive 3 blind statt auf 55mm Brennweite an einer der Kameras in die falsche Richtung auf 18mm am Objektiv gedreht hatte, was so völlig andere Bilder entstehen ließ. 

 

Also hab ich nun unzählige Testfotos, aber relevant für einen wirklich ernsthaften Vergleich nur ein paar brauchbare. Wobei ich mit Sicherheit nochmal unterwegs bin, solange ich noch im Besitz der 4 Geräte bin.

 

Nun aber zu einem ersten Vergleich.

Ich stellte mich an einer Straßenecke vor ein mir brauchbar erscheinendes, unrenoviertes Berliner Haus, klappte das Stativ aus, überprüfte jeweils die Einstellungen der Kameras und wartete geduldig einen wolkenfreien Moment ab (also zumindest für die Sonne).

 

 

 

ISO100, F8, individuelle Belichtung in M
ISO100, F8, individuelle Belichtung in M

Fokusiert wurde jeweils auf die sich in der Bildmitte befindliche, leicht im Schatten liegende Hauswand.

Ein Ausschnitt des Bereichs ist hier zu sehen:

Und hier auch noch ein Bildbereich, der etwas außerhalb des Fokus liegt:

 

Fazit am ersten Tag nicht nur der Aufnahmen bei diesem Motiv sondern all der bisher gemachten ist, dass die Technologie des fehlenden Tiefpassfilters Augenwischerei ist. Mit 24 Mio. Pixel hat die Nikon das 1,5-fache an Pixel auf gleicher Sensorfläche wie die Pentax und bringt nicht wirklich einen WOW-Effekt hervor. Ähnliches hatte mich schon bei dpreview.com auf den Test-Charts verblüfft, als ich mir Details von der FUJI X-Pro (ohne Tiefpass) und der Vollformat Canon 6D (mit Tiefpass) angesehen hatte und dort ein erheblicher Vorteil zu Gunsten der herkömmlichen Technologie mit Tiefpass ersichtlich war.

 

Ich habe mehrere Bilder je Kameramodell angefertigt, um mögliche Verwackler durch Spiegelschlag, Wind, etc. auszuräumen und das jeweils klarste Foto ist in den Vergleich eingeflossen.

 

Auf den ersten Anschein machen die Bilder, die mit der Pentax geschossen wurden, den schärfsten und klarsten Eindruck. Allerdings relativiert sich das auch wieder, wenn man weiss, dass es JPG-Dateien sind und dass während der Konvertierung von den eigentlichen Rohdaten zum JPG herstellereigene und kamerainterne Konvertierungen vorgenommen werden, die bei dem einen Modell zurückhaltender, bei dem anderen progressiver ausfallen können.

 

Bringt man diesen Vorbehalt in Abzug und versucht dann noch den eigenen Bildgeschmack außen vor zu lassen, kommt man zu dem Schluss, dass in Sachen Bildqualität nur sehr geringe Unterschiede von Hersteller zu Hersteller auszumachen sind. Die Fuji kommt bei extremen Ausschnittvergrößerungen aufgrund des sehr viel kleineren Sensors schneller an ihre Grenzen.  

 

Was mir bei der ganzen Testerei am Wochenende jedoch nochmal aufgefallen ist, sind ganz andere Sachen. Über sowas hab ich noch nie etwas gelesen, deswegen erwähne ich es eben hier einfach mal: Das Canon-Bajonett lässt mich das Objektiv gegen den Uhrzeigersinn abmontieren und hat den Arretierungsknopf rechts (von vorne betrachtet). Ich bin Linkshänder, und so ist es für mich am Einfachsten. Jemand wie ich, der häufig Objektive wechselt und Linkshänder ist, dem könnte das wichtig sein :-) Nikon hat den Knopf auch rechts, dreht aber zum Lösen mit dem Uhrzeigersinn und Pentax hat den Knopf links unter dem Objektiv versteckt und dreht auch rechts herum ab. Pentax hat leider den fummeligste Bajonettverschluss. Während ich bei Canon fast blind Objektive wechseln kann, ist es bei Pentax selbst mit genauem Hinschauen manchmal hackelig. 

 

Das Ladegerät von Canon reagiert nicht auf einen vollen Akku. Selbst das Ladegerät der kleinen Fuji signalisiert einen vollen Akku. Das Menü der Canon ist das verständlichste. Das Menü der Nikon hat sich im Gegensatz zu Vorgängermodellen erheblich vereinfacht und bietet bei der D3300 als Einsteigermodell das wohl hilfreichste Kontextmenü.

 

Während die Modelle von Canon und Nikon reichlich Plastik verbaut haben, bestehen die Modelle von Fuji und Pentax aus Metall und machen beide einen wirklich sehr angenehmen, hochwertigen Eindruck. Als Kompaktkamera hat die Fuji ein festverbautes Objektiv, das mit Eingangsblenden zwischen 2,0-2,8 Spitzenwerte erreicht. Die 18-55mm-Kitobjektive der DSLRs fangen jeweils erst bei einer Eingangsblende von 3,5 im Weitwinkelbereich an bis hin zu 5,6 im Telebereich. Gerade im Telebereich lassen sich damit nur noch bedingt kunstvolle Freistellungen für Porträtaufnahmen schaffen. Ganz anders ist das da bei der kleinen Fuji.

 

Die Pentax K30 ist der Wolf im Schafspelz oder ein Profimodell zum Einsteigerpreis. Nach wie vor ist sie meine erste Wahl im APS-C-Sensor-Segment, wenn es um Bildqualität geht. Die Canon ist ein Allroundtalent mit brauchbarem Klappdisplay, die Nikon besticht durch umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten und Menüführung für Einsteiger und sehr gute Bildqualität. Die Fuji ist der kleine Semiprofi für die Hosentasche.

 

Porträts - Take01

 

Ich kann's ja nicht lassen und hab gestern mal einen Versuch unternommen, bzgl. Porträtfotos einen Vergleich anzustellen. Hinzu kam obendrein noch eine weiter Kamera, eine etwas in die Jahre gekommene Canon 400D, gebraucht mit Kit-Objektiv für 100-150 Euro zu haben, die 1GB-Compact-Flash-Speicherkarte fast 54 Bilder in RAW+. Immerhin passen auf den 22,2 x 14,8 mm großen APS-C-Sensor scho 10,1 Mio. Pixel. Auf den Markt kam die Kamera in 2006 für rund 750 Euro. Die Porträts wurden frei Hand mit ISO800, 1/100, F5,6 und 55mm Brennweite aufgenommen.

 

 

Und dazu auch gleich Ausschnittsvergrößerungen angefertigt....

Das beste Foto ist das der Canon 700D, wirklich gestochen scharf und mit erstaunlich wenig Rauschen, rein gefühlt hält sich auf dem 2. Platz wacker die Fuji mit klarem Bild trotz starkem Schärferauschen und dann kommen der Rest mit verwackelt anmutenden Ergebnissen.... entweder das, oder die drei hatten trotz Blende 5,6 erhebliche Fokusierungsprobleme mit der Tageslichtleuchte. Schlauerweise habe ich nur jeweils ein Bild je Kamera gemacht, und so ist eine objektive Vergleichbarkeit nicht gegeben. Wohl aber der Anreiz, zu sehen, was denn wohl ein nächster Porträt-Test ergibt.

Testtag Nr 3

Heute eine Absage vom kranken Model erhalten, freie Zeit zur Verfügung und da bin ich nochmal los mit 5 Kameras und einem Stativ. Eines der Motive war ein entfernt gelegener Kirchturm mit Uhr. Den wollte ich mir nochmal vornehmen. An der Ausgangsstelle angekommen, stelle ich fest, dass die Wechselplatte vom Stativ noch unterm Blitz von gestern hängt. Also wieder nicht optimal vorbereitet - macht nix, fotografiere ich eben mit angehaltenem Atem pro Kamera 10 Bilder freihand. ISO100, F8, individuelle Belichtung je nach Belichtungsanzeige der Kamera, Brennweite 55mm an APS-C (entspricht 36,67 an KB). Und los geht's!

Das ist das Motiv und fokusiert wurde auf die kaum zu erkennende Kirchturmuhr in der Bildmitte. Wohlgemerkt geht es hier wieder um Bildqualität. Ein Gesichtspunkt dabei ist an oberster Stelle die Schärfe. Ich wollt doch mal sehen, welche Ziffern auf dem Ziffernblatt zu finden sein würden. Die Uhrzeit konnte ich mit bloßem Auge knapp erkennen. Also nach 5maligen Atemaussetzern und gemachten Fotos wieder zurück an den Bildschirm und vergrößern.

Als ich die zugegebenermaßen recht kleinen Ausschnitte so betrachte, fällt die D400 gleich mal raus. Das Alter und der damit verbundene Unterschied zu den 6, 7 und 8 Jahre jüngeren Mitstreitern zollt dann doch seinen Tribut. Die Fuji macht wieder einen nicht all zu schlechten Eindruck trotz wieder deutlich auftretendem Schärferauschen bei dem erheblichen Ausschnitt. 700D und Nikon evtl etwas matschig und schön klar anmutend wieder die Pentax. Allerdings Zahlen oder Ziffern waren eher zu erraten als wirklich zu lesen. Da dachte ich mir, guck ich mir die Uhr doch nochmal genauer an und vergrößerte einen kleinen Uhr-Ausschnitt jeweils nochmal um 300 Prozent.

Und erstaunt stellt sich jetzt klar ein ganz anderer Favorit heraus - nämlich die Nikon D3300. Platz 2 die Canon 700D, Platz 3 Pentax, Platz 4 Fuji und das logische Schlusslicht die alte Canon 400D. Mit ihren 6 Mio Pixel Vorsprung gegenüber der 700D und sogar 8 Mio gegenüber der Pentax K30 ist in Sachen Feinzeichnung eine schon deutliche Erstplatzierung an den 24MP-Sensor der Nikon zu vergeben. Das nennt man dann wohl "stille Reserven".

 

Nach dem ersten Tag hatte ich ja was von Augenwischerei bzgl. der Nikontechnologie geschrieben. Heute muss ich da etwas zurückrudern. Die Bilder der Nikon machen insgesamt einen weicheren Eindruck, an Detailreichtum fehlt es ihnen aber wahrlich nicht.

Porträt - Take02

Langer Rede kurzer Sinn - Mademoiselle J. war so freundlich, mir für den Porträt-Vergleich Modell zu stehen. Und da ist er...

Einstellungen an allen Kameramodellen: 1/100, F5,6, ISO800, 55mm Brennweite am APS-C-Sensor (36,67mm KBäquivalent) - Von je 5 Aufnahmen die beste rausgesucht

... und hier nach gleich wieder die Detailansichten auf das anvisierte Auge...

Retrospektiv habe ich wohl bei dem ersten Porträt-Vergleichstest nicht die Bildqualität in Erfahrung gebracht sondern die Wahrscheinlichkeit, aus freier Hand ein gut fokusiertes Bild zu erstellen.

Da dürfte Fuji vorne liegen, bedingt durch den kleinen Sensor ist der Schärfebereich einfach im Verhältnis zu APS-C-Sensoren größer. Schlußlicht macht nach 5 Aufnahmen in Folge leider hier die Pentax. Repräsentativ ist das zwar immer noch nicht, aber eine mögliche Tendenz.

Zu den Bildern: sonst ähnlich dem ersten Take... Canon 700D und FujiX10 haben in Sachen gefühlter Schärfe die Nase vorne, Fuji rauscht am stärksten, Nikon bleibt weicher und ist mit den größten Detailreserven ausgestattet.


Canon wirkt gegenüber Nikon kühler in der Standardeinstellung, am wärmsten erscheinen Pentax und Fuji. Der automatische Weißabgleich war bei allen 5 Kameras eingestellt. Lichtquelle war wieder eine Tageslichtfunzel.

 

Fast ganz vergessen... was mir sehr auffällig erschien, war, dass Nikon einen wesentlich deutlicheren Hintergrund darstellen konnte. Die Kontraste waren bei allen anderen 4 Kameramodellen wesentlich höher. Möglicherweise deutet das auch auf einen sehr guten Dynamikumfang bei Nikon hin, wofür ja auch alle möglichen anderen ernstzunehmenden Tests sprechen.

Nochmal die Kirchturmuhr

Ich hab mir am letzen Tag auch nochmal die weit entfernte Kirchturmuhr vorgenommen, da an diesem Morgen strahlender Sonnenschein und keine Wolke am Himmel zu sehen war, was die Belichtungssituation der zeilich etwas versetzten Aufnahmen doch erheblich egalisiert.

 

Um es vorweg zu nehmen: Das Resultat ist das gleiche: Die Nikon mit 24MP und Verzicht auf einen Tiefpassfilter hat die größten Detail-Reserven und zeigt sehr schön die Ziffern an der Kirchturmuhr, gefolgt von der schon merklich difuseren Abbildungsleistung der Canon 700D, Pentax mit völligen Hiroglyphen trotz gutem subjektivem Schärfeempfinden und dann die matschige Zeichnung von Fuji und der Canon 400D aufgrund der Technik.

 

ISO 100, Blende 8 und Belichtung individuell nach Belichtungsmessung der Kamera. Festzustellen war noch, dass mehr Licht nicht immer bessere Ergebnisse bringt. An diesem Tag war die Luft möglicherweise etwas unklarer als an dem bewölkten ersten Kirchturmtag.

 

Hier die Aufnahmen:

... und wie gehabt noch dier Draufsicht auf das Ziffernblatt ...

eine Gegenlichtaufnahme

Als ich auf dem Weg zu der eigentlich letzten Testaufnahme war, fiel mein Blick auf eine Stelle am Mauerpark in Berlin, die ich aufgrund des schönen Gegenlichts auch noch mit in das Testportfolio einfließen lassen wollte. Und ich war reichlich überrascht, was die Pentax mir da an Leistung ablieferte. Während die Kontrahenten von Canon, Nikon, Fuji - ob alt ob jung - souverän fokusierten und auslösten, rödelte Pentax' Kitobjektiv dauerhaft hin und her ohne überhaupt einen Fokus anzubieten und dementsprechend war auch zum Auslösen keine Möglichkeit. Also fehlt die Aufnahme der Pentax daher im Test-Chart. Nicht gut!!!!

Und mal ganz abgesehen davon, ob oder ob nicht ausgelöst wurde, hat meiner Ansicht nach die Nikon das schönste Ergebnis hinbekommen. Achja, aufgenommen wurde jeweils im Automatik-Modus der Kameras.

Aufnahme bei suboptimaler Lichtsituation

Für die endgültig letzte Testaufnahme bin ich in einen Tunnel mit Beleuchtung gefahren. Ebenfalls wie bei der eben durchgeführten Gegenlichtaufnahme blieb das Moduswahlrad bei jeder Kamera auf Automatik und ebenfalls wurde mit Stativ fotografiert.

Interessant war neben der Bildqualität, zu erfahren, wie die jeweiligen Hersteller die Software justieren, um zu einem Ergebnis zu kommen. Die Nikon nimmt Blende 3,5, eine Belichtungszeit von 1/60 sec. und löst mit ISO 2500 aus, die Fuji nimmt Blende 2, 1/4 sec. und ISO100, Canons 400D löst mit Blende 3,5, 1/2 sec. und ISO 400 aus, die junge Schwester 700D stellt sich auf Blende 4, 1/15 sec. und ISO 6400 ein (wobei ich hier leider die Brennweite vermasselt habe) und die Pentax nimmt auch Blende 3,5, allerdings 1/40 sec. und ISO 12800.

 

Ich würde mal sagen, dass man so mit der Nikon bei 1/60 sec. noch aus der Hand hätte fotografieren können, bei der Pentax womöglich durch den kamerainternen Bildstabilisator, den sie als einziges Modell verbaut hat, auch noch, die restlichen drei Kameras und deren werksseitige Programmierung verlangen zwangsweise ein Stativ für die Aufnahmen. Das allerdings führt dazu, dass der ISO-Wert eigentlich so niedrig sein sollte, dass ein Rauschen nicht zu registrieren sein dürfte, was die 700D mit ISO6400 nicht schafft. Warum die Pentax auf ISO12800 geht und damit beinahe eine Überbelichtung produziert, weiss wahrscheinlich auch nur die Entwicklungsabteilung des Herstellers allein.

Fazit

Die Fuji ist wahrlich eine gute Wahl für eine Immerdabei-Kompaktkamera in edlem Look mit für ihren im Vergleich zu den APS-C-Sensoren der Konkurrenten kleinen Sensor, der beachtliche Leistung zu einem vernünftigen Preis bietet.

 

Die Pentax ist weiss Gott keine Einsteiger-Kamera, da es hier doch schon sehr des Wissens über manuelle Einstellmöglichkeiten und fotografisches Wissen bedarf, um in jeder Lage gute Ergebnisse zu erzielen. Beherrscht man allerdings nicht nur das 1x1 der Fotografie sondern auch noch die Bedienung der wetterfesten und qualitativ sehr hochwertigen Pentax, lassen sich damit Aufnahmen in höchster Qualität machen. Die K30 ist eine echte Outdoor-Kamera und mein Favorit, wenn es eben um solche Outdoor-Aufnahmen wie Landschaft geht. Auch hier herrscht ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis.

 

Canons 700D - wie auch die gesamte Produktpalette des Herstellers - scheint mir eher die Personenfotografie im Fokus zu haben. Hier liefert die 700D wirklich fantastische Ergebnisse ab und ist mit Klappbildschirm und Touchscreen sehr fortschrittlich und bedienungsfreundlich. Selbstporträts sind so ebenfalls kein Problem. Die 700D, genauso wie die in die Jahre gekommene 400D, sind absolut erste Wahl, wenn es um den Einstieg in die Fotografie geht und bietet Bildqualität auf sehr professionellem Niveau.

 

Last but not least ist da das einzige wirkliche Einsteigermodell, dass aus dem Hause Nikon kommt, die D3300. Ich war wirklich von dem Detailreichtum der neuen Nikon-Sensor-Generation mit 24 Megapixeln und dem Verzicht auf einen Tiefpassfilter überrascht. Die D3300 ist superleicht und möchte man auf Ausflügen, Wanderungen oder sonstigen längeren Touren einerseits nicht so viel Foto-Equipment mit sich umhertragen, andererseits aber nicht auf die Bildqualität einer Spiegelreflexkamera verzichten, ist die D3300 hervorragend geeignet. Zudem bildet sie im Testfeld mit der höchsten Detailtreue ab und ist weder nur der Spezialist für Landschaften noch der ausschliessliche Portraitprofi. Ganz im Gegenteil ist sie ein echtes Allroundtalent mit dem besten Menükommentaren und wäre für jeden, der mit Fotografie im Spiegelreflexbereich anfangen möchte, meine allererste Empfehlung.

 

Auch wenn meine paar Testtage nicht von Laborbedingungen geprägt waren, freue ich mich, wenn der ein oder andere hieraus für sich nützliche Informtionen ziehen kann, sei es, weil eine Erstausrüstung ansteht, sei es, sich seines bereits vorhandenen Systems in Zukunft noch sicherer zu seien.... denn eins ist hierbei auch ganz deutlich geworden: Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht und es kommt durchaus auch ein stückweit auf das an, was man fotografieren möchte und darauf, wie gut man die Möglichkeiten, die in der Bedienung jeder Kamera stecken, ergründet und nutzt. 

 

Beste Grüße und viel Spass bei den nächsten Fotografieren,

 

Wolfgang Frank

 

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